Der Trend zu kleineren Auflagen wird nicht nur von den üblichen etablierten Getränkeherstellern vorangetrieben; es gibt neue Unternehmen wie Craft Brewers und Gesundheitsgetränke, die Dosen in viel kleineren Mengen benötigen, eine Nachfrage, die mit neuen Konsumgewohnheiten zunimmt und auf die sich die großen Druckanbieter kaum einstellen können.
Es gibt vier große Dosenhersteller mit ca. 80 Anlagen in Europa und den USA. Auch Dosenhersteller bieten Druckdienstleistungen an, allerdings sind diese für sehr große Volumina ausgelegt, z.B. 2000 Dosen pro Minute.
Für kleinere Anwender und kleinere Druckauflagen ist der Digitaldruck eine der empfehlenswertesten Optionen, wie z. B. das direkte Bedrucken von Dosenoberflächen oder die Verwendung vorgedruckter Hüllen und Etiketten. Die Qualität ist nicht immer das, was man erwartet. Eine der Methoden, um eine höhere Qualität bei kleinen Auflagen zu erreichen, ist der Tintenstrahldruck.
Es gibt zwei Verfahren: UV-Inkjet mit für Dosen angepassten Direct-to-Surface-Druckern und das Tonejet-Inkjet-Verfahren, das speziell auf den Dosendruck ausgerichtet ist. Diese Methoden werden in einem Artikel von Druckanalyst Ralph Schlözer für Inkjet Insight digital media erläutert.
UV-Inkjet ist auf Getränkedosen noch nicht weit verbreitet, obwohl es auf anderen Dosenarten eingesetzt wird. Das ist beim deutschen Verpackungsmaschinenhersteller Hinterkopf der Fall. Für den speziellen Fall kleinerer Mengen von Getränkedosen gibt es eine Reihe von Spezialdruckern auf dem Markt, die von Inkcups angeboten werden und mit denen Sie bis zu 10 Dosen pro Minute bedrucken können.
Schlözer: „Der UV-Inkjet hat sich in vielen Druckmärkten bewährt. Allerdings gibt es auch einige Nachteile. UV-Farben können bei Lebensmittelanwendungen problematisch sein, da UV-Farben im Allgemeinen nicht für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sind. UV-Farben erzeugen außerdem ein erhabenes Druckbild, das sich von der gewohnten Haptik des konventionellen Drucks unterscheidet.
Wie beim Tonejet-Verfahren bietet Cyclone alle notwendigen Schritte für den Dosendruck. Die Anlage druckt ca. 1 Dose pro Sekunde mit einer Auflösung von 600 dpi und variablen Graustufen. „Im Moment gibt es einen aktiven Kunden für Cyclone: Solucan in Kanada. Das Unternehmen betreibt den Cyclone seit 12 Monaten und investiert in eine zweite Linie. Das Unternehmen fährt die Produktion mit einer halben bis ¾ Million Dosen pro Monat und durchschnittlichen Auflagen von 10.000 Dosen weiter hoch. Der nächste Kunde von Cyclone ist jedoch in Großbritannien, wo eine Installation für das zweite Quartal geplant ist.“
Im Vergleich zu anderen digitalen Druckverfahren hat das Tonejet-Verfahren einige Vorteile. Das glatte, unstrukturierte Erscheinungsbild der Tinte ist ähnlich wie bei traditionell bedruckten Dosen. Die Menge der übertragenen Tinte ist gering und der Prozess ist schnell. „Mit typischen Kosten von 2 Cent pro Dose ist das Tonejet-Verfahren teurer als konventionell bedruckte Dosen aus der Massenproduktion. Verglichen mit dem Einzelhandelspreis einer Craft-Getränkedose sind die Kosten jedoch gering.“
Es wird versucht, einen Markt für den Druck von Kleinauflagen aufzubauen, was aber nur langsam voranzukommen scheint, da die großen Dosenhersteller und Druckereien weder das Geschäftsmodell noch den Produktionsfluss für einen kleineren Markt haben. Sie müssen nur wissen, dass herkömmliche Drucker mit 2000 Dosen pro Minute arbeiten.
„Die Nachfrage nach hochwertigem Druck auf Dosen in kleineren Auflagen wird zu neuen Anbietern führen, bis der Markt reif und etabliert genug ist, dass größere Hersteller einsteigen können.“ Auf diesen Markt setzt das kanadische Unternehmen Solucan. Ich nenne nur als Beispiel den Craft-Bier-Markt und wie die nach der Pandemie ausgelösten Konsumgewohnheiten alles verändern. Es gab eine Zunahme der Online-Bestellungen für verschiedene Verpackungsprodukte und in diesem Fall für Getränke in Dosen. Darüber hinaus eröffnet sich aber auch ein wichtiger Raum für den Online-Druck. Diese Online-Druckanbieter könnten große Druckereien unterstützen und zu geringen Kosten den Markt für Kleinauflagen beliefern, so Inkjet Insight abschließend.