Physikalische Eigenschaften von leicht zu öffnenden Deckeln:
Leicht zu öffnende Verschlüsse, die auch als Easy-Open-Verschlüsse bezeichnet werden, zeichnen sich durch mehrere wichtige physikalische Eigenschaften aus:
- Material: Sie werden in der Regel aus Metall wie Weißblech, TFS (Tin Free Steel) oder Aluminium hergestellt. Die Wahl des Materials kann je nach Region variieren; in den Vereinigten Staaten wird beispielsweise Aluminium bevorzugt, während in Europa aufgrund der hohen Energiekosten eher Weißblech für voll zu öffnende Deckel verwendet wird.
- Abmessungen: Die Abmessungen der Verschlüsse sind entscheidend und werden mit Werkzeugen wie Lehren, Messuhren, Mikrometern, Messschiebern und automatischen Messgeräten gemessen. Die Maßtoleranzen sind sehr genau und können bei bestimmten Parametern im Bereich von 0,0X mm liegen.
- Schnittführung: Der Deckel hat einen peripheren Einschnitt in der zentralen Platte, der etwa 2/3 der Materialstärke beträgt und ein dreieckiges oder trapezförmiges Profil aufweist. Dieser Einschnitt ist von entscheidender Bedeutung, da durch diesen Schnitt die mittlere Platte für die Öffnung herausgerissen wird.
- Ring: Der Deckel hat einen Ring zum leichten Öffnen. Dieser Ring muss genau in die Inzision passen und darf während des thermischen Prozesses nicht angehoben werden und muss für den Finger zugänglich sein.
- Niet: Der Niet hält den Ring und ist aufgrund der starken Verformung, der er unterliegt, ein empfindlicher Parameter. Dies ist wichtig, um Porosität oder Leckagen zu vermeiden.
- Korrosionsschutz: Auf den Einschnitt wird ein Schutz oder eine „Reparatur“ aufgebracht, um Korrosion zu verhindern. Dies ist entscheidend für den Mehrwert des Deckels und eines der bestgehüteten Geheimnisse der Hersteller.
- Gummi: Auf der Innenseite des Deckelflansches ist Gummi aufgebracht, das als Dichtungsmasse dient und eine dichte Abdichtung gewährleistet. Das Gewicht, die Platzierung und die Restfeuchtigkeit des Gummis werden kontrolliert.
- Beschichtungen: Die Kappen sind innen und außen durch Lacke geschützt, die farblos oder vergoldet sein können, um Prozessen wie der Sterilisation zu widerstehen und Korrosion zu verhindern.
- Öffnungsanstrengung: Sie ist so konzipiert, dass die zum Öffnen des Deckels erforderliche Anstrengung moderat ist, mit spezifischen Referenzwerten.
Diese Eigenschaften stellen sicher, dass der Easy-Open-Verschluss seine Funktion erfüllt, ein bequemes und sicheres Öffnen zu ermöglichen und gleichzeitig die Integrität und Dichtigkeit des Behälters zu erhalten.
Beschichtungsarten für leichtes Öffnen:
Beschichtungen für leicht zu öffnende Deckel haben die Aufgabe, sowohl die Innen- als auch die Außenseite des Deckels vor Korrosion und anderen Arten der Beschädigung zu schützen. Im Inneren wird ein Lacksystem aufgetragen, das sicher sein muss, dass unter der Niete oder im Einschnittbereich keine Porosität auftritt. Dieser Bereich des Nietes ist bei der Befestigung des Ringes starken Dehnungen und Stößen ausgesetzt, so dass der Innenlack den harten Bedingungen standhalten muss. Innensysteme können goldene oder weiße Farbtöne haben und bestehen im Allgemeinen aus mindestens zwei verschiedenen, sich ergänzenden Beschichtungen.
Bei einigen sehr speziellen Veredelungen, wie z. B. Peel-Off- oder Easy-Peel-Verschlüssen, wird eine Polymerfolie, z. B. Polypropylen, auf das Metall geklebt. Darüber hinaus wird die Möglichkeit erwähnt, umweltfreundlichere und nachhaltigere Beschichtungen, wie z. B. Beschichtungen auf pflanzlicher Basis oder biologisch abbaubare Beschichtungen, aufzutragen, obwohl nicht angegeben wird, ob diese direkt auf leicht zu öffnende Deckel aufgetragen werden.
Es ist zu beachten, dass die Beschichtungen mit dem Inhalt des Behälters verträglich sein müssen und sowohl dem Prozess der Behälterherstellung als auch den Wärmebehandlungen, denen der Behälter unterzogen werden kann, standhalten müssen.
Methoden der Kappenanalyse:
Für die Analyse von Kappen im Rahmen der Qualitätskontrolle und der Qualitätssicherung von Produkten werden je nach den zur Verfügung gestellten Informationen verschiedene Methoden verwendet:
- Erfassung und statistische Auswertung der Maßdaten der Verschlüsse: Die Daten zu den Maßparametern der Verschlüsse werden erfasst und statistisch ausgewertet, wobei die Maßtoleranzen des Produkts gemäß der genehmigten Zeichnung und dem technischen Datenblatt (TF) berücksichtigt werden. Statistische Prozesskontrolle (SPC) Software wie Minitab wird für Kapazitätsstudien verwendet.
- Überprüfung der Eigenschaften der Dichtungsmasse: Die Qualität des Auftragens der Dichtungsmasse auf den Deckeln wird durch eine Probenanalyse durch einen spezialisierten Dritten überprüft. Die Analysen umfassen eine Sichtprüfung, eine Gewichtsanalyse der Dichtungsmasse, eine Analyse der radialen Verteilung des Gummis und eine Analyse der peripheren Verteilung (Oktan).
- Dichtheitsprüfungen: In Zusammenarbeit mit einem spezialisierten externen Unternehmen werden verschiedene Arten von Dichtheitsprüfungen durchgeführt, um die Art der Undichtigkeit der Verpackung zu ermitteln und zu bewerten.
- Attributkontrolle: Jede Verschlussprobe wird geprüft, u. a. auf innere und äußere Porosität, auf Verschmutzung, Beulen oder Kratzer und auf die Haftung der Dichtungsmasse.
- Messungen während der Anpassung: Es werden Parameter gemessen, die sich normalerweise während der Herstellung nicht ändern oder die angepasst wurden, um einen Fehler oder eine Toleranzabweichung zu korrigieren, insbesondere bei Formatänderungen oder Linienstopps.
- Messung von 100 % der Behälter/Deckel: Diese Messung wird zerstörungsfrei an der Produktionslinie selbst durchgeführt, wobei automatische Methoden wie z. B. Sichtkameras eingesetzt werden.
- Messung durch Probenahme: Es wird ein Kontrollplan befolgt, und die Messungen können zerstörend oder zerstörungsfrei sein, von Personal durchgeführt werden und mit oder ohne Hilfe von automatischen Geräten.
Diese Methoden werden angewandt, um sicherzustellen, dass die Verschlüsse den geforderten Spezifikationen entsprechen, und um etwaige Abweichungen im Herstellungsprozess zu erkennen, die die Qualität des Endprodukts beeinträchtigen könnten.
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