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Interview mit Jürguen Seel Wallram

Die WALLRAM Gruppe ist auf Hartstoffanwendungen spezialisiert und bietet Produkte und Dienstleistungen für verschiedene Geschäftsbereiche an. Sie konzentriert sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Hartmetall, Keramik, Ultrapräzisionswerkzeugen (Cantooling) und Präzisionsschleifmaschinen.

  • Wie hat sich das Unternehmen seit seinen Anfängen bis heute entwickelt?

Wallram wurde 1913 gegründet und war einer der ersten Hartmetallhersteller der Welt. Anfang der 1970er Jahre wurde mit der Herstellung von Dosenwerkzeugen begonnen. Mit der Gründung von Wallram CTE in Polen und dem Erwerb von Lieb Precision Tool in den USA. (jetzt Wallram LPT) in den Jahren 2002/2003 wurde das Unternehmen zu einem wichtigen globalen Anbieter im Bereich der Metallverpackungswerkzeuge. Mit der Übernahme der Maschinenhersteller Wallram Grindtec (LIZZINI) Italien im Jahr 2011 und Wallram Grindtec Deutschland (RK DieGrind) im Jahr 2021 wurde der Grundstein für die Optimierung der Fertigungsprozesse gelegt.

  • Auf welche Bereiche haben Sie sich spezialisiert?

Die Technologie im Bereich der Metallverpackungen stellt heute aufgrund der Geschwindigkeit der Produktionsprozesse und der Optimierung des Materialeinsatzes höchste Anforderungen an die Ausrüstungs- und Werkzeuglieferanten. Wallram hat daher seinen Werkzeugbau auf diese Branche ausgerichtet, um als Spezialist mit einem hohen Maß an Fachwissen und Erfahrung aufzutreten. Die zweite Abteilung sind Schleifmaschinen. Durch die interne Abstimmung zwischen Maschinenhersteller und Anwender können hier optimale Lösungen gefunden werden, die für beide Seiten von Vorteil sind. Beide Bereiche konzentrieren sich auf Lösungen zur Prozessverbesserung.

  • Was bedeutet der Name Wallram?

Wallram steht für Qualität und Präzision. Wir bauen langfristige Beziehungen zu unseren Kunden auf und wollen ihr Partner werden, indem wir ihnen helfen, ihr Produkt auf die beste Weise herzustellen. Wir liefern Werkzeuge vom Entwurf bis zur Umsetzung. Der Kunde erzielt die großen Einsparungen nicht durch billige Werkzeuge, sondern durch langlebige Werkzeuge, die die Ausfallzeiten minimieren und die Ausschussrate verringern.

  • Mit welchen Problemen mussten Sie sich in den letzten zwei Jahren angesichts der derzeitigen heiklen Lage auseinandersetzen, oder sind Sie nicht von der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine betroffen?

Wir sehen auch die allseits bekannten Probleme in Bezug auf Lieferzeiten und Preissteigerungen. Wir haben aber den Beschaffungsmarkt international ausgerichtet, um genügend Alternativen zu haben, die wir mit langfristigen Verträgen abgesichert haben. Die Verfügbarkeit des Materials ist somit gewährleistet. Preissteigerungen, insbesondere im Bereich der Rohstoffe, Energie- und Personalkosten, treffen natürlich auch uns und können durch interne Optimierungen nicht vollständig kompensiert werden.

  • Die Wachstumserwartungen bleiben optimistisch?

Unsere Wachstumsprognose folgt der unseres Sektors und sieht sehr vielversprechend aus. Es ist schön zu sehen, dass immer mehr Menschen die Umweltvorteile von Metallverpackungen erkennen und von Plastik umsteigen. Die Dose bietet auch große Vorteile in Bezug auf Bedruckung und Branding. Wir blicken daher sehr optimistisch in die Zukunft und sind bereit, die notwendigen Investitionen zu tätigen, um den Kapazitätsbedarf unserer Branche zu decken.

  • WallramGroup hat eine große Gruppe von Wallram-Produktionsstätten in Deutschland, Wallram CTE in Polen, LPT Inc. in den USA und LIZZINI – Wallram Grindtec (Präzisionsschleifmaschinen) in Italien. Wie ist das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Zentren? Gibt es Erwartungen an neue Standorte?

Es ist wichtig, nah am Markt zu arbeiten. Deshalb sind mehrere Standorte für uns wichtig. In der Vergangenheit waren die Standorte in Deutschland und den USA etwas größer als in Polen. Wir investieren jedoch derzeit in Polen und werden in diesem Jahr an einen völlig neuen Standort umziehen. Aber auch in den USA sehen wir ein erhebliches Entwicklungspotenzial, insbesondere aufgrund der Anforderungen des dortigen Marktes. Wir werden diese Entwicklungen zunächst an bestehenden Standorten durchführen, sind aber auch offen für weitere Standorte, um das Wachstum zu beschleunigen. Dies kann durch die Gründung eines neuen Unternehmens geschehen, aber auch durch die Übernahme und Erweiterung bestehender Werkzeughersteller. Der Standort in Italien bietet noch genügend Raum für Wachstum, so dass wir uns hier auf die weitere technologische Entwicklung konzentrieren können.

  • Wie schätzen Sie das dritte und vierte Quartal ein, und gibt es Anzeichen für Wachstum und Stabilität?

Auf der Beschaffungsseite ist weiterhin mit Unsicherheiten zu rechnen, insbesondere bei den Preisen. Im Verkauf ist die Marktnachfrage so groß, dass die einzige Grenze unsere Produktionskapazität ist. Insgesamt sind wir also für den Rest des Jahres sehr optimistisch.

Der Sektor der Metallverpackungen boomt und seine Kunden brauchen jede Unterstützung, um ihre Produkte in der gewünschten Menge und rechtzeitig liefern zu können. Die Kunden der Gruppe kommen hauptsächlich aus dem Bereich der Metallverpackungen (Dosenherstellung), wobei der Schwerpunkt auf 2-teiligen Dosen liegt.

  • Investiert die WALLRAMGroup deshalb kontinuierlich in den Ausbau der Produktionskapazitäten?

Wallram hat sich klar dazu verpflichtet, mit dem Markt zu wachsen, um die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. Im vergangenen Jahr haben wir 15 % unseres Jahresumsatzes für Investitionen ausgegeben. Die angeschafften Maschinen werden im Laufe dieses Jahres sukzessive die Produktionskapazität unterstützen. Gleichzeitig fragen wir uns schon jetzt nach den kurz-, mittel- und langfristigen Bedürfnissen unserer Werke, um die nächsten Schritte einzuleiten. Wir sehen langfristig großes Potenzial im Metallverpackungsmarkt und werden daher auch langfristig als Werkzeughersteller den Markt unterstützen und kontinuierlich in unsere gemeinsame Zukunft investieren.

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