Alltagsmythen sind weitverbreitete Irrtümer, die sich manchmal hartnäckig halten, obwohl sie längst widerlegt wurden. Ein solcher Mythos findet sich auch im Lebensmittelsektor: Laut allgemeiner Auffassung enthalten frische Obst- und Gemüsesorten aus dem Einzelhandel grundsätzlich mehr Vitamine und Mineralstoffe als Konserven. Häufig ist jedoch genau das Gegenteil der Fall. Eine vergleichende Analyse des Lebensmittelinstituts Tentamus chelab im Auftrag der Verbraucherplattform weissblech-kommt-weiter.de von thyssenkrupp Rasselstein räumt mit diesem Mythos auf. Die Studie ergab, dass Obst und Gemüse in Weißblechdosen für Lebensmittel in vielen Fällen mehr Vitamine und Mineralstoffe enthalten als die frische Variante.


Insbesondere die Messwerte für Mineralstoffe und Vitamine in Dosentomaten waren durchweg höher als beim Frischprodukt. Als Vergleichsgrundlage diente die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. empfohlene Tagesdosis für Erwachsene für eine Portion von 200 Gramm. «Frisch geerntetes Obst und Gemüse verliert bereits kurz nach der Ernte an Haltbarkeit und Nährstoffen. Die sofortige Verpackung in lichtundurchlässigen und luftdichten Weißblechdosen für Lebensmittel, ihr sicherer Verschluss und die anschließende Erhitzung des Inhalts schützen hingegen die empfindlichen Vitamine und wichtigen sekundären Pflanzenstoffe wie Lycopin. Die Dose bewahrt zudem den Geschmack und macht Obst und Gemüse deutlich länger haltbar, was Lebensmittelverschwendung reduziert und die Essensplanung verbessert», erklärt Nicole Korb, Leiterin Produktkommunikation bei der thyssenkrupp Rasselstein GmbH, dem einzigen Weißblechhersteller in Deutschland.

Konserviert vs. frisch: Vergleichende Analyse mit klaren Ergebnissen

Das Institut Tentamus chelab untersuchte frische und konservierte Tomaten. Die Tomaten wurden in üblicher Haushaltsweise zubereitet und auf ihren Gehalt an ausgewählten Vitaminen (A, B1, B6, C, Folsäure) und Mineralstoffen (Kalium, Magnesium, Kalzium) analysiert. Außerdem wurde der Gehalt an Lycopin, einem sekundären Pflanzenstoff mit antioxidativer Wirkung, bestimmt.


Das Ergebnis: Dosentomaten schnitten deutlich besser ab als die frische Variante. Magnesium und Vitamin A erreichten im Durchschnitt 10 % der empfohlenen Tagesdosis, während frische Tomaten nur etwa 5,5 % lieferten. Bei Kalium und Kalzium waren die Werte von Dosentomaten etwa ein Drittel höher (Kalium: 17 % gegenüber 12 %, Kalzium: 3 % gegenüber 2 %), und bei Vitamin C und Folsäure etwa ein Viertel höher (Vitamin C: 19,5 % gegenüber 15 %, Folsäure: 4 % gegenüber 3 %). Die Anteile an Vitamin B1 und B6 waren etwas höher. Auch bei Beta-Carotin lagen Dosentomaten weit vorne: Sie decken 32 % des Tagesbedarfs, während frische Tomaten im Durchschnitt nur 18 % erreichten.
Auch der Lycopingehalt in den Tomaten wurde gemessen. Dieser sekundäre Pflanzenstoff wirkt antioxidativ und hilft, die Zellen des Körpers vor Schäden durch sogenannte freie Radikale zu schützen. Lycopin ist zudem relativ hitzebeständig und fettlöslich. Das bedeutet, dass es beim Erhitzen erhalten bleibt und seine Bioverfügbarkeit sogar verbessert wird, d. h. der Körper kann es besser aufnehmen. Im Vergleich zu frischen Tomaten enthielten Dosentomaten deutlich größere Mengen an bioverfügbarem Lycopin (92,0 gegenüber 50,3 mg/kg).

Eine stabile Versorgung mit wichtigen Nährstoffen auch im Winter

Grundsätzlich unterliegen die Nährstoffgehalte natürlichen Schwankungen, die von verschiedenen Faktoren wie der Länge der Transportwege oder der
Saisonalität der Produkte beeinflusst werden. Die Art des Nährstoffs spielt hier eine entscheidende Rolle. «Auffällig an allen Proben ist, dass die gemessenen Mineralstoffwerte durchweg im oberen Bereich liegen. Diese bleiben auch nach der Konservierung stabil», erklärt Dr. Florian Birk, Laborleiter bei Tentamus chelab. «Im Gegensatz zu Mineralstoffen werden Vitamine mit der Zeit kontinuierlich abgebaut, sowohl in frischen als auch in Konserven». Eine Ausnahme bildet Vitamin C, das beispielsweise bei Kontakt mit Luft abgebaut wird. Da Dosen luftdicht sind, bleibt Vitamin C bis zum Öffnen länger erhalten. Im Allgemeinen ist der Abbau von Vitaminen in Konserven viel langsamer als in frischen Produkten.


Ein weiterer Vorteil von Konserven ist ihre Unabhängigkeit von saisonalen, logistischen und klimatischen Schwankungen. Insbesondere außerhalb der Erntesaison, im Winter bei niedrigen Temperaturen oder in Regionen mit weniger Zugang zu frischen Produkten, gewährleistet die Lebensmitteldose eine stabile Versorgung mit essentiellen Nährstoffen. Dank der langen Haltbarkeit von Obst und Gemüse wird auch die Lebensmittelverschwendung reduziert. Die Zubereitung von Mahlzeiten lässt sich besser planen, wodurch deutlich weniger Lebensmittel im Müll der Verbraucher landen. Auch im Handel und in der Gastronomie kann die Verschwendung durch den Einsatz von Konserven deutlich reduziert werden. «Viele Verbraucher kennen die Vorteile der Dose aus dem Alltag: Dank ihrer runden Form und der glatten Oberfläche bleiben in der Weißblechverpackung keine Speisereste zurück, die in den Topf gehören. Dank des leicht zu öffnenden Rings werden außerdem keine Utensilien zum Öffnen der Dose benötigt, was zusätzlich Zeit in der Küche spart», ergänzt Nicole Korb.

Weißblech: optimal für die Kreislaufwirtschaft und automatisierte Prozesse

Im Gegensatz zu vielen anderen Verpackungsmaterialien leistet Weißblech einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Tatsächlich ist Weißblech nahezu vollständig recycelbar und lässt sich dank seiner magnetischen Eigenschaften schnell und effizient von anderen Materialien trennen. Darüber hinaus kann es wiederholt ohne Downcycling, d. h. ohne Qualitätsverlust, recycelt werden. In der EU werden bereits 82 % aller Weißblechverpackungen recycelt. Die Ziele der neuen europäischen Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (Packaging and Packaging Waste Regulation – PPWR) für 2030 sind bereits übertroffen. Heutzutage müssen Lebensmittelverpackungen nicht nur eine außergewöhnliche Recyclingfähigkeit und hochwertige Eigenschaften aufweisen, sondern auch besonders für die industrielle Verarbeitung geeignet sein. Die Lebensmitteldose ermöglicht eine hohe Effizienz in der Produktion mit durchschnittlichen Abfüllgeschwindigkeiten von 500 Einheiten pro Minute. Diese Schnelligkeit trägt zusammen mit der Robustheit der Weißblechdose zu einem wirtschaftlichen Produktionsprozess bei. Für Lebensmittelhersteller ist dies ein entscheidender Vorteil, insbesondere bei standardisierten Produkten wie Obst und Gemüse.

Über die vergleichende Analyse:

Das Lebensmittelinstitut Tentamus chelab in Hemmingen bei Hannover führte die Analyse im Auftrag von weissblech-kommt-weiter.de, einer Initiative von thyssenkrupp Rasselstein, durch. Es wurden sowohl frische als auch konservierte Tomaten untersucht. Alle Proben wurden in üblicher Haushaltsweise zubereitet, und die Tomaten wurden entsprechend gekocht oder erhitzt. Anschließend wurde der Gehalt an Kalium, Magnesium, Kalzium, Vitaminen A, B1, B6, C und Folsäure gemessen. Auch der Lycopingehalt wurde analysiert. Der Einkauf und die Probenahme fanden im Juni 2024 statt. Als Vergleichsgrundlage für die empfohlene Tagesdosis dienten die D-A-CH-Referenzwerte (Deutschland, Österreich, Schweiz) der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für Erwachsene mit einer täglichen Aufnahme einer Portion von 200 Gramm. Wenn die empfohlenen Werte zwischen Männern und Frauen unterschiedlich waren (für Vitamine und Magnesium), wurden die Werte gemittelt.