ARCELORMITTAL DEUTSCHLAND WILL SEINE VIER WERKE AUF EMISSIONSFREIE STAHLPRODUKTION UMSTELLEN

55 Millionen. Dies ist der Betrag, den die deutsche Bundesregierung für die Finanzierung eines Teils eines neuen Stahlwerks von ArcelorMittal bereitstellen wird. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat die Unterstützung der Bundesregierung für den Bau der ersten großtechnischen wasserstoffbasierten DRI-Anlage in Deutschland bekräftigt.

Mit dieser Förderung wird die deutsche Regierung die Hälfte der geplanten Gesamtinvestition von 55 Millionen Euro zur Finanzierung des Wasserstoff-DRI-Systems von ArcelorMittal im industriellen Maßstab bereitstellen.

Uwe Braun, CEO von ArcelorMittal Hamburg, sagte: „Zum ersten Mal werden wir in der Lage sein, 100.000 Tonnen DRI für die Stahlproduktion mit Wasserstoff zu produzieren. Die Technologie ist direkt übertragbar und zeigt, wie andere Stahlwerke unseres Konzerns, zum Beispiel in Bremen und Eisenhüttenstadt, auf eine klimaneutrale Stahlproduktion umstellen können.

Braun fügt hinzu, dass die Herstellung von kohlenstoffarmem oder kohlenstofffreiem Stahl wesentlich teurer ist als die herkömmliche Stahlerzeugung. „Wir zählen weiterhin auf die politische Unterstützung für diese Herausforderungen, um den Rahmen zu schaffen. Die Absicht der deutschen Bundesregierung, Mittel bereitzustellen, hilft unserem Projekt, wofür wir sehr dankbar sind. Jetzt brauchen wir die Zustimmung der Europäischen Kommission, damit den Worten auch Taten folgen können“, sagt er.

Derzeit wird DRI mit Hilfe von Erdgas hergestellt, um Eisenerz zu reduzieren. In einer Übergangsphase soll die Reduktion von Eisenerz mit Wasserstoff zunächst mit Wasserstoff aus der Abgasabscheidung der Hamburger Anlage demonstriert werden. Sobald er in ausreichender Menge und zu einem erschwinglichen Preis zur Verfügung steht, wird grüner Wasserstoff, der aus der Elektrolyse von Wasser mit Hilfe erneuerbarer Energien gewonnen wird, aufgegriffen werden.

Bevor mit dem Bau der neuen Anlage begonnen werden kann, muss die Europäische Kommission die Absicht der deutschen Regierung zur Bereitstellung von Mitteln genehmigen. Die Produktion soll im Jahr 2025 anlaufen. Die Anlage ist ein wichtiger Teil der Steel4Future-Strategie von ArcelorMittal Deutschland, die die Umstellung der vier deutschen Werke in Hamburg, Bremen, Duisburg und Eisenhüttenstadt auf eine emissionsfreie Stahlproduktion in den kommenden Jahren vorsieht.

Bis 2030 plant ArcelorMittal, allein im Hamburger Werk mehr als eine Million Tonnen kohlenstoffneutralen Stahl pro Jahr zu produzieren und damit rund 800.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einzusparen.