Die deutsche Regierung erwägt die Einführung eines Systems, bei dem alle Einzelhändler verpflichtet sind, eine wiederverwendbare Alternative für Verpackungen anzubieten. Dadurch wird sichergestellt, dass alle weggeworfenen Materialien dem Recycling und der Wiederverwendung zugeführt werden.


Die Fachleute der Metallverpackungsindustrie sind der Ansicht, dass eine solche Maßnahme das ordnungsgemäße Funktionieren der Pfandsysteme und die Wettbewerbsfähigkeit kleiner Geschäfte beeinträchtigen wird, und erinnern daran, dass diese Verpflichtung in der EU nur für große Supermärkte vorgeschlagen wird.
Der neue Entwurf des Verpackungsgesetzes, an dem das Bundesumweltministerium (BMUV) arbeitet, sieht als wesentliche Neuerung die Einführung eines verpflichtenden Mehrwegangebots für alle Vertreiber von Endverpackungen vor. Die deutsche Nichteisenmetallindustrie, vertreten durch die Verbände Alumin (AD) und WirtschaftsVereinigung Metalle (WVMetalle), war mit dieser Maßnahme nicht einverstanden.


Die beiden Branchenverbände sind nicht glücklich darüber, dass es keine spezifische Regelung auf EU-Ebene gibt. Roland Leder, Vizepräsident von Aluminium Deutschland, sagt zum Vorgehen der Bundesregierung: „Die Novellierung des Verpackungsgesetzes ist ein für unsere Branche völlig unverständlicher deutscher Alleingang.
Nach Angaben des deutschen Ministeriums wird der Vorschlag mindestens 16.000 Stellen in Deutschland betreffen. Für AD und WVMDetail, “ ist nach wissenschaftlichen Grundsätzen nicht geeignet. Dadurch könnten Verpackungen mit Getränkedosen verdrängt werden, die in ökologisch optimierten Verpackungssystemen neben den Mehrwegverpackungen eine wichtige Rolle spielen. Dosen werden fast vollständig an die Bürgerläden zurückgegeben, damit sie wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden können“.


„Um die Wahlfreiheit der Verbraucher und die Wahlfreiheit der Unternehmen, oft Kleinstunternehmen, zu erhöhen, werden die Kioske stark eingeschränkt“, bekräftigte Leder. Außerdem: „Um sicherzustellen, dass die Verbraucher das Mehrwegangebot nutzen, enthält der Entwurf weitreichende Preiseingriffe. Wir halten die so erreichte Wettbewerbsfähigkeit für äußerst fragwürdig“.