Im ersten Halbjahr 2024 haben die Mitglieder des Fachverbandes Aluminium Deutschland für Tuben, Dosen und Fließpressteile (FV-TDF) einen Rückgang der Lieferungen von Aluminiumtuben und Aerosoldosen an inländische Kunden gemeldet. Insgesamt wurden 397 Millionen Aluminiumtuben nach Deutschland geliefert, was einem Rückgang der kumulierten Lieferungen um 6,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.

 Bei den Aluminium-Aerosoldosen wurden im ersten Halbjahr 2024 277 Millionen Stück ausgeliefert, was einem Rückgang von 10,3 % gegenüber dem ersten Halbjahr des vergangenen Jahres entspricht.

Die Hersteller von Aluminiumtuben und Aerosoldosen sind mit Marktanpassungen und regulatorischen Änderungen sowie mit Veränderungen der Marktdynamik und Exporttrends konfrontiert.

Im Gegensatz zu den nationalen Statistiken, die einen Rückgang ausweisen, zeigen die europäischen Statistiken für Aluminiumtuben einen Anstieg der Lieferungen nach Deutschland in der ersten Hälfte des Jahres 2024 um 1,1 %, was auf einen Anstieg der Menge an Aluminiumtuben hinweist, die von EU-Herstellern auf den deutschen Markt importiert werden. Auf der anderen Seite spiegeln die europäischen Statistiken für Aerosoldosen den gleichen Abwärtstrend wider wie die nationalen Daten. Dieser deutliche Rückgang lässt sich teilweise durch die Einstellung der Aktivitäten eines deutschen Abfüllers im März 2023 erklären. Darüber hinaus hat sich die ungewöhnlich hohe Nachfrage auf dem heimischen Aerosolmarkt zu Beginn des Jahres 2023 normalisiert, was zu diesem statistischen Rückgang beiträgt.

Trotz der geringeren Nachfrage von inländischen Kunden hatte dies keine negativen Auswirkungen auf die Mitglieder des Verbandes. Die Unternehmen berichteten von einer insgesamt zufriedenstellenden Nachfrage nach Aluminiumtuben und Aerosoldosen, da die Nachfrage aus anderen Teilen der Welt den Rückgang auf dem Inlandsmarkt ausglich.

Die landesweit tätigen Unternehmen beobachten die anstehenden Tarifverhandlungen genau, da die Ergebnisse erhebliche Auswirkungen auf den Sektor haben könnten. Einige Unternehmen haben in den letzten Monaten ein wachsendes Interesse der Arbeitnehmerschaft an einer steigenden Zahl von Initiativbewerbungen festgestellt, was teilweise auf die anhaltende Schwäche der Automobilindustrie zurückzuführen ist.

BPA

Auch regulatorische Änderungen stellen eine große Herausforderung dar. Das erwartete Verbot von BPA in Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, wird voraussichtlich bis Ende 2024 verabschiedet, während die strengen Grenzwerte für PFAS im Entwurf der EU-Verpackungsverordnung die Verfügbarkeit von kompatiblen Kunststoffkomponenten beeinträchtigen könnten, die für das Funktionieren von Endprodukten (wie Verschlüsse und Aerosol-Ventilsysteme) benötigt werden.

Reaktionen und Aussichten der Branche angesichts der regulatorischen und Marktunsicherheit

Um diese Herausforderungen zu meistern, arbeitet die Branche proaktiv an der Einhaltung der neuen Vorschriften. Sie arbeitet eng mit den Akteuren der Lieferkette zusammen, um sicherzustellen, dass die Produkte das bevorstehende BPA-Verbot und die PFAS-Grenzwerte einhalten und gleichzeitig eine ausreichende Verfügbarkeit von Aluminiumverpackungen für die Kunden gewährleistet ist.