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Lluis Pitarch: „Die Dose ist bereit, die Kreislaufwirtschaft anzuführen“

In einer entscheidenden Phase für den Sektor, mit der Einführung des Pfand-, Rücknahme- und Rückgabesystems (SDDR) für Dosen und PET-Flaschen, die vor 2026 geplant ist, erläutert Lluis Pitarch, der neue Präsident des Verbands der Getränkedosen, seinen Plan, bis 2029 eine getrennte Sammlung von 90 % zu erreichen. In diesem Interview erklärt er, wie das Recycling „von Dose zu Dose“, technologische Innovationen und eine solide Zusammenarbeit zwischen Industrie, Recyclern und Behörden Aluminium als die nachhaltigste und wettbewerbsfähigste Verpackung auf dem Markt festigen können.

  1. Wie planen Sie, die Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Recyclern und Behörden zu stärken, um die Recyclingquote von Dosen in Spanien zu verbessern?
    Am 22. November 2024 stellte das Ministerium für den ökologischen Übergang fest, dass Spanien im Jahr 2023 nur eine getrennte Sammlung von 41,3 % für Einweg-Plastikflaschen erreichte, was deutlich unter dem in Gesetz 7/2022 über Abfälle festgelegten Ziel von 70 % liegt. Dies aktivierte automatisch den Zeitplan für die Einführung eines Pfand-, Rücknahme- und Rückgabesystems (SDDR) für PET-Flaschen bis zu 3 Litern und Dosen mit dem Horizont 2026. Unsere Wertschöpfungskette ist voll und ganz auf das Ziel von 90 % getrennter Sammlung für diese Verpackungen im Jahr 2029 ausgerichtet, im Einklang mit der Europäischen Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle.
  2. Die Getränkedosenindustrie feiert in diesem Jahr ihr 90-jähriges Bestehen. Welche Initiativen sind geplant, um diesen Meilenstein zu würdigen?
    Dieses Jahr ist zweifellos sehr bedeutsam für unsere Verpackung und stellt eine Gelegenheit dar, die Arbeit, die wir sowohl auf institutioneller als auch auf kommunikativer Ebene leisten, weiter hervorzuheben, um die Nachhaltigkeitseigenschaften der Aluminium-Getränkedose zu erläutern, einem permanent recycelbaren Material, das zudem seine funktionalen Eigenschaften über seine gesamte Lebensdauer beibehält.
  3. Wie wird der Verband die aktuellen Herausforderungen im Bereich der Abfallwirtschaft und des Übergangs zu nachhaltigeren Modellen angehen?
    Die Implementierung eines gut konzipierten SDDR wird es der Getränkedose ermöglichen, ihr volles Recyclingpotenzial „von Dose zu Dose“ auszuschöpfen, dank eines separaten, hochwertigen Flusses. Der europäische Rechtsrahmen, der in Bezug auf die Dekarbonisierung immer anspruchsvoller wird, zusammen mit dem Fortschritt bei der Dekarbonisierung von Primäraluminium und der Stärkung der Recycling- und Umschmelzanlagen für gebrauchte Dosen (UBCs), ermöglicht es uns, optimistisch auf ein wirklich zirkuläres Modell zu blicken. Vom Verband aus pflegen wir einen ständigen Kontakt zu den wichtigsten spanischen und europäischen Organisationen des Getränkesektors, des Vertriebs, der Recycler und des Aluminiumsektors.
  4. Welche öffentlichen Maßnahmen halten Sie für wesentlich, um die Kreislaufwirtschaft und die Nachhaltigkeit in der Getränkeverpackungsindustrie zu fördern?
    Mit der Implementierung des SDDR in allen Mitgliedstaaten wird sich das Volumen der separat zu verwaltenden UBCs in der EU verdoppeln. Es ist von grundlegender Bedeutung, die Infrastruktur für das Recycling, die Sortierung und das Umschmelzen von Dosen innerhalb unserer Grenzen zu konsolidieren, die Abwanderung von Material in andere Sektoren oder Anwendungen zu vermeiden und die Abhängigkeit von Importen zu verringern.
  5. Wie wird der Verband der Getränkedosen angesichts des zunehmenden Wettbewerbs durch andere Materialien wie Kunststoff oder Glas Aluminium als die nachhaltigste und wettbewerbsfähigste Option positionieren?
    Aluminium kann immer wieder recycelt werden, ohne Qualität oder Menge zu verlieren, was es zu einem Schlüsselmaterial für die Kreislaufwirtschaft macht. Das Recycling von Aluminium verbraucht bis zu 95 % weniger Energie als die Herstellung von Grund auf, was es sowohl für die Industrie als auch für die Recycler sehr attraktiv macht. Unsere Kunden setzen zunehmend auf die Dose als bevorzugtes Format für Bier, Erfrischungsgetränke und neue Produkte. Mit dem SDDR stärkt Spanien die erweiterte Herstellerverantwortung, aber wenn die Kreislaufwirtschaft Realität werden soll, müssen alle Verpackungen – innerhalb oder außerhalb des SDDR – die tatsächlichen Kosten für ihre Sammlung und ihr Recycling decken, einschließlich derer von Einwegglas.
  6. Welche Rolle sollten technologische Innovation und Digitalisierung bei der Verbesserung der Effizienz des Recyclings und der Abfallwirtschaft spielen?
    Die Digitalisierung muss im Dienste der Effizienz des Systems und des Komforts des Verbrauchers stehen. In Spanien wird es angesichts seiner geografischen Besonderheiten und der Bevölkerungsverteilung von entscheidender Bedeutung sein, über ein gut verzweigtes Rückgabenetz im zukünftigen SDDR zu verfügen. Es wird auch von grundlegender Bedeutung sein, weiterhin in Anlagen mit Technologien wie Foucaults zu investieren, um die Rückgewinnung von Materialien zu maximieren.
  7. Wie sehen Sie die Zukunft des Sektors in den nächsten 5 bis 10 Jahren und welche Schritte halten Sie für entscheidend, um seine Nachhaltigkeit und sein Wachstum zu sichern?
    Wir sind gut positioniert. Die Dose bietet eine große Vielseitigkeit in Formaten und Designs sowie eine sehr hohe Zirkularität. Wir sind bereit, unsere Kunden mit neuen Formaten, neuen Produkten und neuen Kategorien wie Weinen oder Wässern in Dosen zu begleiten.
  8. Glauben Sie, dass die aktuelle geopolitische und zollrechtliche Situation dem Sektor stark schaden wird? Welche Maßnahmen werden ergriffen, um diese möglichen negativen Auswirkungen abzumildern?
    Bisher haben wir in Europa keine Auswirkungen festgestellt.

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