Ein EU-Expertenausschuss hat für ein Verbot von Bisphenol A (BPA) und anderen Bisphenolen in Verpackungsmaterialien für Lebensmittel und Getränke gestimmt, das bis Ende 2024 in Kraft treten soll. Diese Stoffe haben nachweislich schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit. Nach einer Auslaufphase wird die Verwendung dieser Chemikalien in den Ländern der Europäischen Union nicht mehr erlaubt sein.


Diese Entscheidung wird durch die wissenschaftliche Bewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gestützt, die zu dem Schluss kam, dass diese Verbindung „mögliche schädliche Auswirkungen auf das Immunsystem“ hat.


Dieses Verbot gilt vor allem für die Verwendung von Bisphenol A in Verpackungen, wie z.B. der Beschichtung von Metalldosen, und für die Verwendung von Bisphenol A in Konsumgütern, wie z.B. wiederverwendbaren Getränkeflaschen aus Kunststoff, Wasserkühlern oder anderen Küchenutensilien.


Diese Entscheidung wurde nach einem Prozess der öffentlichen Konsultation und Diskussion mit allen Mitgliedstaaten getroffen. Begrenzte Ausnahmen werden auch gemacht, wenn keine sicheren Alternativen zur Verfügung stehen und Übergangsfristen, wenn sie kein Risiko für die Verbraucher darstellen. Ziel dieser Ausnahmeregelungen ist es, der Industrie die Möglichkeit zu geben, sich anzupassen und Unterbrechungen in der Lebensmittelkette zu vermeiden.


Bisphenol A ist ein endokriner Disruptor, der schon bei sehr geringen Konzentrationen ein Ungleichgewicht im Hormonsystem verursachen kann, was sich möglicherweise auf die Gesundheit auswirkt. Seine toxische Wirkung ist auf den Verzehr von Lebensmitteln zurückzuführen, die durch den Kontakt mit Materialien, die diesen Stoff enthalten, verunreinigt wurden, wie z.B. Verpackungen, Dosen oder Behälter verschiedener Art.


Die fortgesetzte Herstellung und der Verkauf von Bisphenol-haltigen Produkten führt zu einer ständigen Exposition der Bevölkerung, die alle Altersgruppen (vom Fötus bis zum älteren Menschen) betrifft. Die anhaltende Anwesenheit dieses Disruptors im Körper wurde mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Organstörungen in Verbindung gebracht.
Bisphenol A hat schädliche Auswirkungen auf das männliche und weibliche Fortpflanzungssystem und kann auch die Schilddrüse beeinträchtigen.