Andernach, 29.09.2022 – Deutschlands einziger Weißblechhersteller, die thyssenkrupp Rasselstein GmbH, baut seine Nachhaltigkeitsstrategie aus und bietet seinen Kunden aus der Verpackungsindustrie ab sofort weitere Produkte zur CO2-Reduzierung an. Das Unternehmen hat Weißblech aus bluemint®-Stahl in sein Portfolio aufgenommen, das mit reduzierten CO2-Emissionen hergestellt wird. Für die Herstellung von bluemint® werden alternative Materialien zum Stahlherstellungsprozess verwendet. Dadurch wird vor allem der Einsatz von Kohle für den Reduktionsprozess in Hochöfen reduziert. Das Ergebnis ist ein echter Rückgang der Kohlendioxidemissionen.
Der Einsatz innovativer rasselstein®-Verpackungsstähle bei der Herstellung von „Easy-Open“-Verschlüssen für Lebensmitteldosen sowie für Deckel und Böden von Aerosoldosen ermöglicht zusätzliche Einsparungen von CO2-Emissionen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Sphera Solutions im Auftrag von thyssenkrupp Rasselstein durchgeführt hat und die den Normen DIN ISO 14040 / 14044 entspricht. „Durch die Reduzierung der Materialstärke, die rasselstein® Solidflex ermöglicht, können erhebliche CO2-Reduzierungen erzielt werden. Das ist für unsere Kunden, die ihren CO2-Fußabdruck reduzieren wollen, von großem Interesse“, sagt Carmen Tschage, Leiterin Kommunikation und Marktentwicklung der thyssenkrupp Rasselstein GmbH. Diese Daten wurden im Rahmen einer kritischen Prüfung durch das Prüfinstitut TÜV Süd bestätigt.
CO2-Reduzierung durch den Einsatz von Stahlsorten für innovative Verpackungen. rasselstein® Solidflex ist eine Verpackungsstahlsorte, die sowohl zäh als auch besonders formbar ist. Deshalb erlaubt rasselstein® Solidflex auch dünnere Materialstärken, um die gleiche Stabilität in der Dose zu erreichen. Mit einer Elastizität von mehr als fünf Prozent und einer Streckgrenze von 600 MPa bis 750 MPa eignet sich das Material besonders für Anwendungen, die neben einer guten Festigkeit auch eine hohe Formbarkeit erfordern, wie zum Beispiel „Easy-Open“-Verschlüsse für Lebensmitteldosen oder die Dome und Böden von Aerosoldosen. Das Besondere: Wenn die Materialstärken dieser Komponenten reduziert werden, können auch die Dosenrümpfe in ihrer Dicke reduziert werden. Hierfür bietet thyssenkrupp Rasselstein seinen Kunden spezielle Behälterstähle an, die optimal auf das Gesamtsystem abgestimmt sind. Die Mitarbeiter der Technischen Kundenberatung von thyssenkrupp Rasselstein beraten Sie gerne über die verschiedenen Möglichkeiten.
Im Rahmen der Studie wurden die CO2-Äquivalent-Einsparungen bei der Verwendung von Weißblech in einer Lebensmitteldose mit einem Füllvolumen von 425 Millilitern bewertet. Die innovative rasselstein® Solidflex-Verpackungsstahltechnologie ermöglicht reduzierte Materialstärken für „easy-open“-Verschlüsse. Dies führt zu einer Verringerung der CO2-Emissionen. So kann die Dicke eines „leicht zu öffnenden“ Verschlusses von 0,18 mm auf 0,16 mm reduziert werden. Dadurch wird das Gewicht der Dose um 1,98 Prozent reduziert. Betrachtet man die Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck, so bedeutet diese Maßnahme eine Verringerung des Materialverbrauchs um 2,14 %. Das sind 3,9 g CO2 pro Deckel.
Das Potenzial steigt, wenn neben dem rasselstein® Solidflex-Verschluss auch optimierte Behälterstahlsorten für Rumpf und Boden verwendet werden. Auf diese Weise führt das Gewicht der Konservendose zu einer Gesamtersparnis von 13,52 Prozent und der CO2-Fußabdruck sinkt um 13,52 Prozent. Dies entspricht einer materialbedingten CO2-Reduktion von 18,4 g pro Dose. Daher zeigen Untersuchungen, dass durch einen einfachen Wechsel der verwendeten Verpackungsstahlsorte zugunsten von rasselstein® Solidflex durchaus quantifizierbare Kohlendioxid-Reduktionen erzielt werden können. Vor allem in Kombination mit unseren anderen optimierten Materialien werden die Emissionen deutlich reduziert“, sagt Tschage.
Auch bei der Aerosoldose ergibt sich ein deutliches Einsparpotenzial. Bei der Herstellung einer Aerosoldose mit einem Volumen bis zum Rand von 378 Millilitern kann das Gewicht der Dose um 14,34 Prozent reduziert werden. Die Verringerung der CO2-Emissionen durch die Stahlverpackung bedeutet eine Reduzierung um 14,41 Prozent oder 22,0 g pro Aerosoldose. In diesem Fall würden sowohl die Kuppel als auch der Boden aus rasselstein® Solidflex und der Korpus aus einem geeigneten Behälterstahl aus dem thyssenkrupp Rasselstein Portfolio bestehen.
Die erste CO2-reduzierte Weißblechdose ging im März in Produktion.
Ein weiterer wichtiger Baustein in der ökologischen Nachhaltigkeitsstrategie von thyssenkrupp Rasselstein ist bluemint® Stahlblech. Dieser bei der thyssenkrupp Steel Europe AG hergestellte Stahl wurde im Frühjahr erstmals im Werk des deutschen Weißblechherstellers eingesetzt.
bluemint®-Stahl ist als reines bluemint® und recyceltes bluemint® erhältlich. Die beiden Varianten unterscheiden sich in ihren Materialeigenschaften nicht von den klassischen Stählen – mit Ausnahme der spezifischen Kohlendioxidemissionen. Die hohe Qualität des rasselstein®-Behälterstahls bleibt erhalten. Diese Produkte sind der erste Transformationserfolg im Rahmen der Klimastrategie von thyssenkrupp Steel. „Wir werden in den kommenden Jahren stark in Innovationen und Technologien investieren, die unsere Kunden Schritt für Schritt dem gemeinsamen Ziel der Klimaneutralität und eines umweltfreundlichen Stahlprodukts näher bringen“, so Tschage.
Einer der ersten Kunden für Weißblech aus bluemint®-Stahl ist das bekannte Schweizer Unternehmen Ricola. Der Kräuterbonbonhersteller bietet seine Schweizer Kräuterperlen demnächst in emissionsarmen Lebensmitteldosen an. „Nachhaltigkeit und Innovation gehen in unserem Unternehmen Hand in Hand. Das gilt auch für die Verpackung unserer Kräuterbonbons. Deshalb sind wir das erste Unternehmen auf unserem Markt, das Dosen aus Niedrig-CO₂-Stahl verwendet. Für die Herstellung von bluemint®-Stahl begrenzt thyssenkrupp Steel den Einsatz von Kohle im Reduktionsprozess des Hochofens. Die Zusammenarbeit mit Hoffmann Neopac führte zu einer Verpackung, die einen viel geringeren CO2-Fussabdruck hat als eine herkömmliche Dose“, sagt Dr. Martin Messerli, Chief Operating Officer von Ricola.
Zentis verwendet bluemint® Weißblech jetzt auch für die Verschlüsse seiner natürlichen Fruchtkonserven. Hergestellt werden sie von einem Kunden von thyssenkrupp Rasselstein, Pano
Verschluss GmbH. thyssenkrupp Rasselstein will auch in Zukunft nachhaltige Produktinnovationen fördern. Zu diesem Zweck wurde bei thyssenkrupp Rasselstein gerade eine eigene Abteilung eingerichtet. „Wir wollen mit unseren Ideen und Produkten die gewohnt hohe Qualität liefern. Darüber hinaus prüfen wir derzeit die Auswirkungen unserer Neuentwicklungen auf die CO2-Emissionen und wie wir sie während der Herstellung am besten reduzieren können. So stellen wir sicher, dass unsere Kunden die gewohnt hohe Qualität unserer Produkte nach strengsten Nachhaltigkeitskriterien erhalten“, kündigt Tschage an.