Interviews

Información Técnica

Christina Kleinpaß — METPACK 2026

1. Auf der METPACK 2023 wurden rund 6.500 Fachbesucher und über 300 Aussteller verzeichnet. Welche Erwartungen haben Sie für 2026 hinsichtlich des Wachstums der internationalen Beteiligung, der Anzahl der Aussteller und der Anzahl der Entscheidungsträger unter den Besuchern?
Für 2026 erwarten wir, die Anzahl der Aussteller im Vergleich zu 2023 zu halten oder sogar zu steigern. So wird beispielsweise Röchling Industrial Ruppertsweiler erstmals teilnehmen – ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Kunststoffzwischenlagen für Sterilisationsprozesse spezialisiert hat. Auch die Randbereiche der Metallverpackungsindustrie haben noch Potenzial. Am spannendsten ist jedoch die Internationalität der Messe. Bereits 2023 lag der Anteil internationaler Aussteller und Besucher bei rund 80 %. Alles deutet darauf hin, dass wir diesen Wert noch steigern können. Das Publikum der METPACK ist von sehr hohem Niveau und wird es auch auf dieser Weltleitmesse bleiben. Der Anteil der Besucher mit Entscheidungskompetenz erreichte zuletzt beeindruckende 88 %. Diese Zahl ist kaum zu übertreffen.

2. Die METPACK 2026 findet vom 5. bis 8. Mai in den Hallen 1, 2 und 3 der Messe Essen statt. Wie sind diese Flächen aufgeteilt und welche Themen werden in den einzelnen Hallen hervorgehoben?
Nein, die Hallen sind nicht nach spezifischen Themen aufgeteilt. Die Verteilung richtet sich nach den Bedürfnissen der Aussteller. Dadurch entsteht ein flexibles Messekonzept, das sowohl etablierten Unternehmen als auch neuen Teilnehmern optimale Präsentationsmöglichkeiten bietet.

3. Welche Branchen haben traditionell das größte Interesse an einer Teilnahme gezeigt? Hat sich dies im Laufe der Jahre geändert?
Die Getränke- und Lebensmittelindustrie war schon immer eine der wichtigsten Besuchergruppen. Hinzu kommen Pharma- und Kosmetikunternehmen, die auf Metallverpackungen setzen. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass auch andere Branchen, die Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung priorisieren, zunehmend auf Metallverpackungen setzen. Dies zeigt, wie vielseitig und zukunftsorientiert die Branche geworden ist.

4. Was sind die wichtigsten Neuerungen der METPACK 2026 im Vergleich zur Ausgabe 2023 – sowohl für Aussteller als auch für Besucher?

5. Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um die Erfahrung der Besucher und Aussteller in dieser Ausgabe zu verbessern?
Das Netzwerk der globalen Metallverpackungsindustrie ist auch außerhalb der Messehallen sehr stark. Deshalb sind wir zunehmend auf LinkedIn aktiv und wollen unsere Präsenz in den sozialen Medien ausbauen, sodass die METPACK auch online erlebbar wird.
Gleichzeitig bietet die METPACK 2026 erstmals ein Rahmenprogramm im Herzen der Hallen. Mit dem offenen Forum „Talk in a Can“ schaffen wir einen Raum, der Menschen und Märkte verbindet. Aussteller können sich aktiv beteiligen, Innovationen auf der Bühne präsentieren und Fachvorträge halten. Besucher können sich über aktuelle Themen informieren und den Austausch fördern.

6. Was war der Grund für die Änderung der Messedauer und wie wird sich dies Ihrer Meinung nach auf die Dynamik der Veranstaltung auswirken?
Der Samstag gilt im internationalen Geschäftsumfeld nicht mehr als vollwertiger Arbeitstag. Wir reagieren auf diesen Trend und konzentrieren uns auf die Tage mit dem höchsten Besuchervolumen. Dies wird die Dynamik der Messe nicht schwächen, sondern die Qualität der Begegnungen erhöhen. Besucher und Aussteller können sich auf konzentriertere und qualitativ hochwertigere Gespräche freuen.

7. Einer der Schwerpunkte der METPACK wird die Digitalisierung, Prozessoptimierung und Energieeffizienz sein. Welche konkreten Technologien werden Ihrer Meinung nach den größten Unterschied machen?
Generell werden Technologien, die Digitalisierung, Prozessoptimierung und Energieeffizienz kombinieren, die größten Unterschiede in der industriellen Produktion bewirken.
Digitale Drucktechnologien ermöglichen eine deutlich größere Flexibilität bei der Gestaltung von Verpackungen. In Kombination mit KI-basierten Systemen ist es möglich, Produktionsprozesse zu überwachen, Designs effizienter zu erstellen und Qualitätskontrollen zu automatisieren.
Die Geschwindigkeit der Produktionslinien ist ein zentrales Thema für die gesamte Branche. Automatisierte Prozesse und intelligente Steuerungssysteme tragen dazu bei, den Durchsatz zu erhöhen, Ausfallzeiten zu minimieren und die Produktion insgesamt effizienter zu gestalten.
Insbesondere in Lackier- und Drucklinien können Prozesse optimiert werden, um den Energieverbrauch deutlich zu senken. Abgasbehandlungssysteme und Wärmerückgewinnung tragen zusätzlich dazu bei, Energie zurückzugewinnen und Emissionen zu reduzieren.

8. Wird es einen speziellen Bereich oder ein Forum für Innovationen geben, beispielsweise zu IoT, angewandter künstlicher Intelligenz, Automatisierung, neuen Oberflächen oder Beschichtungen?
Ja, „Talk in a Can“ wird eine zentrale Plattform dafür sein und auch die METPACK Conference wird Innovationsthemen behandeln. Darüber hinaus bietet der METPACK Innovation Award Orientierung in diesem Bereich.

9. Wie werden Themen wie „grüner Stahl“, Wasserstoff oder die Dekarbonisierung der Metallproduktion im Kongressprogramm behandelt?
Das Programm der METPACK Conference ist noch nicht finalisiert, aber wir können bereits einige Details bekannt geben: Die CEO von Thyssenkrupp Rasselstein, Clarissa Odewald, wird einen Hauptvortrag halten, in dem sie den Markt für Weißblech analysieren wird. Thyssenkrupp Rasselstein steht für die Transformation hin zu einer klimaneutralen Stahlproduktion, beispielsweise durch den Einsatz von Wasserstoff anstelle von Erdgas als Energiequelle.

Darüber hinaus wird die Dekarbonisierung auch innerhalb der Messe selbst eine wichtige Rolle spielen. Ein großes Thema wird die EAF-Technologie (Elektrolichtbogenofen) sein. Dieses Verfahren reduziert die CO₂-Emissionen im Vergleich zum konventionellen Verfahren deutlich und ermöglicht die Herstellung eines Kreislaufstahls ohne Hochöfen. Hier sind die Aussteller TATA Steel UK mit ihrer Initiative „Electryfying Packaging Steel“ und Steelforce Packaging mit ihrem Produkt „EN-FINITY“ hervorzuheben.

10. Welche wichtigen Nachhaltigkeitsthemen werden auf der METPACK 2026 diskutiert?
Nachhaltigkeit ist längst nicht mehr nur ein Trend, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für die gesamte Branche. Der Hauptfokus liegt auf der Reduzierung von CO₂ in den Bereichen Stahl und Aluminium sowie auf der kontinuierlichen Steigerung der Recyclingquoten von Metallverpackungen weltweit.
Ein bemerkenswertes Beispiel ist die sogenannte „Uni-Alloy“, die hauptsächlich für den Bereich Getränkedosen bestimmt ist: Durch die Verwendung der gleichen Legierung für Aluminiumdosen und Aluminium-Leichtöffnungsdeckel wird die Recyclingfähigkeit enorm verbessert. Darüber hinaus ermöglicht Uni-Alloy eine effizientere Materialnutzung und bietet eine ausgezeichnete mechanische Festigkeit, auch bei geringeren Wandstärken.
Auch bei den Trocknungsverfahren sind Fortschritte zu beobachten. IST Metz und MW LAK sind beispielsweise führende Aussteller im Bereich der UV-LED-Trocknung.

11. Gibt es Beispiele für Handelsabkommen oder Kooperationen, die in früheren Ausgaben entstanden sind und hervorgehoben werden können?
Ein herausragendes Beispiel für eine Kooperation ist die INNOCAN™-Technologie. Sie wurde gemeinsam von unseren Ausstellern ACTEGA, Brasilata Labs und HP Indigo entwickelt.
Das Verfahren umfasst die Vorbehandlung der Metallfolie mit einer speziellen Beschichtung, den Digitaldruck auf der thermoaktiven Seite einer Laminierfolie und die anschließende Laminierung der Folie auf das Blech. Dieser Ansatz ermöglicht eine kostengünstige und umweltschonende Dekoration von Dosen, insbesondere für Produktionsvolumina von bis zu 50.000 Einheiten, bei denen traditionelle Druckverfahren oft unrentabel sind.

12. Nach welchen Kriterien wird der METPACK Innovation Award vergeben und welche Innovationen sind für den Preis 2026 nominiert?
Die Bewerbungsphase beginnt im Januar. Ab dann können wir mitteilen, welche Unternehmen teilnehmen werden.
Eine hochkarätige internationale Jury bewertet die Bewerbungen nach ihrem Innovationsgrad und vergibt Punkte auf der Grundlage eines etablierten Systems. Zu den bewerteten Kriterien gehören Zeiteffizienz, Kostenreduzierung, Nachhaltigkeit und Qualitätsverbesserung. Alle auf der METPACK 2026 ausgestellten Produkte sind zur Teilnahme berechtigt.

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