Die Lage in der deutschen Aluminiumindustrie bleibt kritisch. Wie Aluminium Deutschland (AD) mitteilte, sind die Produktionsmengen der Unternehmen im dritten Quartal 2024 erneut gesunken. Insbesondere die Produktion von Aluminium-Halbzeugen war das zehnte Quartal in Folge rückläufig.
AD-Präsident Rob van Gils kommentierte: „Nach den Bundestagswahlen muss eine neue Regierung so schnell wie möglich ihre Arbeit aufnehmen. Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Industriestandort hat gelitten. Die Energiekosten, vor allem die Netzentgelte, sowie die zunehmende Bürokratie gefährden den Industriestandort Deutschland. Auch die neue Europäische Kommission muss dringend die Risiken in der Handelspolitik erkennen. Die Zeit läuft uns davon!“
Eine aktuelle Umfrage unter AD-Mitgliedsunternehmen zeigt, dass 29% der Unternehmen gezwungen waren, Arbeitsplätze abzubauen. Gleichzeitig mussten fast 60 % der Unternehmen im vergangenen Jahr neue Arbeitsplätze schaffen, um die gestiegenen Anforderungen an die Berichterstattung zu erfüllen.
Auch die Produktion der deutschen Aluminiumindustrie war im dritten Quartal in den meisten Bereichen rückläufig. Einen deutlichen Rückgang verzeichneten die Aluminiumrecycler, die im Zeitraum Juli bis September fast 683.000 Tonnen recyceltes Aluminium (-6%) produzierten. Für die ersten neun Monate liegt das Produktionsniveau 3% unter dem des Vorjahres (rund 2,1 Millionen Tonnen).
Die Hersteller von Aluminiumhalbzeugen erreichten im dritten Quartal mit mehr als 592.000 Tonnen fast das Niveau des Vorjahres (-1%). In den ersten drei Quartalen hatten sie rund 1,8 Millionen Tonnen Halbzeuge produziert (-3%). Innerhalb dieser Gruppe verzeichneten die Hersteller von Walzprodukten mit 1,4 Millionen Tonnen einen relativ moderaten Rückgang (-2%). Die Produktion von stranggepressten Aluminiumprodukten ging dagegen stärker zurück (-6% auf 366.000 Tonnen).